Am Anfang zwei Töne, eine Quint voneinander entfernt wie der Himmel von der Erde, zwischen ihnen das Nichts. Kein Moll, kein Dur, kein Irgendwas, das einem verraten würde, wie es sich anfühlt im Nichts, ob einsam oder geborgen. Bis dann, noch tastend, eine Bewegung erwacht, als schlüge Natur ihre Augen auf. Natur ist Rhythmik, ein Herzschlag, der zwischen zwei Tönen schwebt und neue Töne hinein nimmt in die Bewegung, die mehr wird und mehr, die Rhythmen kreisen umeinander, verschieben sich gegeneinander, sie fallen ineinander und leise in sich zusammen. Unmerklich treibt man nun selber die Stücke voran, als habe man beim Hören die Seiten gewechselt. Kai Schumacher erklärt einem dieses Phänomen mit der „Körperlichkeit“ seiner Musik, sie gehe zurück auf die „natürliche Motorik der Hände“. Ist es Techno? Party? Trance? Oder Klassik, Konzert, Andacht? Es gibt kein Oder.
„Eigentlich müsste man für den Pianisten Kai Schumacher ein eigenes Label, ein eigenes Genre erfinden (…) Am Ende fesselt auch auf „Tranceformer“ die kompromisslose Unmittelbarkeit, mit der Schumacher seine Musik lebt.“